Amtseinsetzung Konrektor Herr Serr
Die Tätigkeit eines Konrektors ist breit gefächert. Vielleicht sogar so ausgedehnt und vielseitig, dass sie im Schulgesetz von Baden-Württemberg kaum definiert ist. „Die Handlungsspielräume erschließen sich erst nach und nach in der Praxis“, begründet Christa Haindl diese Tatsache.
Doch Eigenschaften, die für dieses Amt erforderlich sind, hatte die Schulamtsdirektorin vom Staatlichen Schulamt Pforzheim bei der feierlichen Einführung von Andreas Serr als neuen Konrektor der Reuchlin Realschule Bad Liebenzell gleich mehrere parat: Flexibilität, besonderes Verantwortungsbewusstsein und die Fähigkeit, Schülern mehr zu bieten als guten Unterricht. Mit einem italienischen Sprichwort beendigte die Laudatorin ihre Ansprache: „Bevor man eine Leiter besteigt, sollte man sich vergewissern, ob sie an der richtigen Wand lehnt.“
Unzählige gute Wünsche und Ratschläge wurden dem ehemaligen Schüler der Reuchlinschule im Laufe der Feierstunde ans Herz gelegt. Armin Jans wünschte dem Pädagogen auch im Namen von Bürgermeister Dietmar Fischer, der Stadtverwaltung und des Gemeinderats starke Wurzeln, die - vergleichbar mit einem Baum - viele Früchte hervorbringen.
Schuldekan Thomas Kreis vom Katholischen Schuldekanatamt Herrenberg legte seinen Grußworten das Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse zugrunde. Schritt für Schritt arbeitete er sich dabei über die verschiedenen Lebensstufen, vom Abschied hin zum Neubeginn, vom Schmerz bis zur Gesundung voran. Im Brustton der Überzeugung attestierte er schließlich dem Konrektor: „Sie sind ein Gewinn für diese Schule!“
Ohne große Reden, dafür mit tiefsinnigen Gedanken bezüglich Teamarbeit, einhergehend mit Kollegialität, Humor, kreativem Denken, Mut zu neuen Wegen, Geduld und guten Gesprächen begrüßte das Schulleitungsteam seinen Neuzugang. Gute Zusammenarbeit erhoffte sich Elternbeiratsvorsitzende Judith Rabe.
Mit einer eigens komponierten Sprechmotette voller rollender „rr“, hieß das Kollegium „Herrn Serr“ willkommen. Roman Benzig wünschte ihm zwar die Gelassenheit des legendären Rockidols Frank Zappa, vermutete jedoch, dass sein Kollege mehr Vergnügen an der Tätigkeit eines Konrektors fände, „than sitting on the toilet“.
Musikalische Grüße vonseiten der Schüler überbrachten die Bands der 10. Klassen unter Leitung von Katrin Lohmeyer sowie der Klasse 5b zusammen mit ihrer Musiklehrerin Evelyn Taschke. Das Schülersprecher-Team der SMV gratulierte mit einer Zimmerpflanze voller (Papier-) Früchte, stellvertretend für jede Schulklasse.
Schließlich bedankte sich Andreas Serr persönlich bei allen Beteiligten, insbesondere bei Rektorin Reinhild Trommer. Motiviert zu diesem Neuanfang hätte ihn Gerhard Hauptmanns Zitat, das er deshalb auch auf seine Einladungskarten geschrieben hätte: „Sobald man in einer Sache Meister geworden ist, soll man in einer neuen Schüler werden.“ Bei allen Bemühungen eines Lehrers sollte indes immer das Wohl des Kindes im Vordergrund stehen.
Das letzte Wort hatte die Schulleiterin. Ihrem Stellvertreter gab sie einen Ausspruch des bekannten deutschen Kirchenliederdichters Paul Gerhardt mit auf den Weg: „Große Gelegenheiten, anderen zu helfen, ergeben sich selten, kleine dagegen tagtäglich.“